„Un bel dì, vedremo… sull’estremo confin del mare“. Auf Deutsch lautet das Libretto aus Giacomo Puccinis Oper in etwa so: „Eines schönen Tages werden wir sehen… an der äußersten Grenze des Meeres“. Ja was denn? Da hinten am Horizont, am Bodensee, nach dem Gewittersturm, Urlaubszeit. Was sehen wir dann und dort? Auf wen oder was wartest du? Wonach sehnst du dich! Wie würdest du diese berühmte Arie fort schreiben?
Diese herzzerreißende, (un)glückliche, (un)tröstliche Liebesgeschichte ♥️ einer ewig wartenden, Madame Butterly 🦋. Unerträgliche 2 Stunden schauen Cio-Cio-San über 7000 Menschen auf dem Bodensee beim Leiden zu. Früher wollte Madame Butterfly als Geisha den Geist 💃 ihres Umfelds beleben. Als Künstlerin, singend und tanzend zugleich durchs Leben laufen. Und dann fliest dieser Lebenslauf 🌸 so ganz anders!
Hier die ersten Bilder:
Ein über 1000 m² großes Blatt Papier
Unsterblich verliebt. Nicht mal ein über 1000 m² großes Blatt Papier 📄 🏔, auf der Seebühne Bregenz nachgebildet, passt dazwischen. Diese Arie von 1904, Gründerzeit, wilhelminische Ära hierzulande, beschreibt Unendlichkeit, Sehnsucht und unser ausbaufähiges Talent, mit Veränderungen 🎢 neu umgehen zu lernen. Gezeichnet 👨🎨 in Tusche, projiziert dreidimensional, vor großartiger Kulisse 🎥 des Bodensees, der Insel-Stadt Lindau und dem einen oder anderen Sommergewitter.
Unendlichkeit, Sehnsucht und unser ausbaufähiges Talent
Viel Gedonner 🧨 gibt es nicht auf der Bühne, keine Hochseilartisten, fast kein Feuerwerk, abgesehen von einem überdimensionierten Papierschiffchen, der überragenden amerikanischen Flagge 🇺🇸 und ganz vielen, beeindruckenden Kostümen. Neudeutsch würde ich sagen: Reduce to the Max! 🆙 Eine Reduktion auf das absolute Minimum. Und die kann im Übrigen trösten, in der Darstellung, den Kostümen, dem Bühnenbild.
Doch schaut am besten selbst! Und schreibt ✍🏻 dieses Feuilleton 💬 weiter. Weniger ist manchmal Meer. Diese Spielzeit oder im neuen Jahr zur zweiten Auflage. Ab nach Bregenz!
Artikelbilder: Jan Thomas Otte