Im Rahmen des 600jährigen Konzil-Jubiläums gibts in Konstanz eine ganze Reihe an Sonderveranstaltungen. Wir haben uns eine besondere herausgepickt, musikalischer Genuss, Querbeet. Hier unsere Eindrücke…

Curse. Er kommt aus Minden, ist nur ein paar Jahre älter als ich (Ende 30), und spricht mindestens zwei verschiedene Sprachen. Die des Hip-Hop und die der Klassik, die der Poesie und die der Prosa. Mal beschwingt und dann auch ganz herz-zerreißend melancholisch. Und das alles verständlich in einer Sprache, die verschiedene Generationen sprechen und verstehen.

Klassik für jedermann/frau

Jung & Alt, weiblich wie männlich, europäisch oder asiatisch. Der Rapper namens Curse arbeitet ganz nebenbei als Coach und Buddhist, als Singer-Songwriter und Philosoph – ein musikalisches Genie, zweifelsohne. Crossover!

Und: Miki. Schwarzes, lockiges Haar, perlweiße Turnschuhe. Er kann nicht nur solo Violine spielen und tolle Texte schreiben, sondern auch gleich ganze Sinfonien umschreiben und ein ganz Sinfonieorchester dirigieren. Auch er, ähnlich wie Curse, gerade mal Ende 30.

Und dann ist da eben dieses Orchester. Das spielt nicht (nur) auf der Bühne, das Publikum separat. Nein, es spielt mitten auf der Spielfläche, wo sonst Handballer in der zweiten Bundesliga spielen. Wir sind in der Sporthalle am Schänzle, in Konstanz. Im Rahmen der „Minne meets Poetry“-Woche, Teil des 600jährigen Konziljubiläums.

Mut für was Neues!

Wie schon mit Max Herre, Peter Fox und Joy Denalane im Bodensee-Stadion (eigentlich gedacht fürs Eishockeyspiel). Und vor ein paar 1000 Studenten im Wald oben an der Universität mit den DJs von Moonbootica. Ob Elektro, Hipphopp oder Jazz – Die Symphoniker aus Konstanz sind sich für nichts zu schade und das ist auch gut so, haben sie doch den Auftrag, für die ganze Stadt zu spielen, mehr als „nur“ grau-melierte Zuhörer/innen, ja, die Abendkasse war schnell ausverkauft es waren etwa 1500 Leute da, Durchschnittsalter Mitte 30. Klassik, nur etwas für alte? Vergiss es, von wegen!

Artikelbild: Jan Thomas Otte

Vorheriger ArtikelAmsterdam: Grachten, Cafés und ein „I AM“
Nächster ArtikelBaden-Baden: Aktionsreiche Angebote gepaart mit Glamour und internationalem Flair
Jan Thomas Otte liest gerne "mare", das Print-Magazin. Online surft er lieber auf "admirado". Otte lebte 3 Monate in der Nähe von Manchester, 6 Monate in Jerusalem, 9 Monate bei New York. Wegen seinem Reisefieber verbrachte er auch einige Wochen an anderen schönen Flecken der Erde, auf der Südhalbkugel: Neuseeland, Südamerika und Südostasien. Als Journalist mit Reisefieber engagiert er sich bei Constart, einem Netzwerk für Korrespondenten. 2010 gründete er das Online-Magazin "Karriere-Einsichten". Und ist in den letzten 10 Jahren ebenso 10 mal umgezogen...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein