Konstanz, die größte Stadt am Bodensee. Hier wurde der Papst nördlich der Alpen gewählt, im Rahmen des Konzils, 600 Jahre ist es her. Zeit für Umberto Eccos Klassiker, „Name der Rose“. Wir waren bei der Premiere dabei…
Zur Geschichte: William von Baskerville sucht in einer italienischen Abtei den Mörder. Oder sind es vielleicht mehrere? Zusammen mit seinem jungen Adlatus Adson von Melk geht er komischen Ereignissen auf den Grund und am Ende kommt alles ganz anders als gedacht…
Es war die erste Vorstellung, die tatsächlich draußen stattfinden konnte. Bei Regenwetter findet die Veranstaltung im Konstanzer Münster statt. Schön strahlte die Sonne über die Dächer, es ist ja noch eine ganze Weile hält zwischen sieben und 9:00 Uhr. Dazwischen eine Pause, es gibt mittelalterliches Getränke und Essen.
Ehrlich gesagt, ein bisschen waren wir enttäuscht. Schließlich war der Glöckner von Notre-Dame super, die Fassade von Münster wurde bestens eingebunden, es gab Feuerwerk und viele Effekte, die das Theater sonst im Haus in dieser Form nicht bieten kann. Besucher, die weniger hohe Erwartungen hatten, haben sich einfach überraschen lassen. Und: waren zufrieden.
Kirchenlatein im düsteren Mittelalter
Des Stück ist so düster wie anspruchsvoll, Humor kommt vor, Latein-Kenntnisse sind von Vorteil um bei den vielen Namen nicht durcheinander zu kommen – vor lauter Morden. Der Schauspieler des William von Baskerville überragt, seine Resonanz erfüllt den ganzen Münsterplatz, er bräuchte keinen Lautsprecher.
Ein Genuss für die Ohren! Zusammen mit seinem Lehrling, ein Meisterwerk. Auch das Verhör der vermeintlichen Täter wirkt, bekannte Schauspieler des Theaters tragen zur Spannung bei. Da geht noch mehr!
Die gute Nachricht: nächstes Jahr führt das Theater Wilhelm Tell auf, Theater-Fans müssen nicht wie sonst üblich für Openair-Veranstaltungen des Konstanzer Theaters zwei sondern nur ein Jahr warten. Dank der Feierlichkeiten rund ums Konstanzer Konzil…
Artikelbilder: Ilja Mess/ Theater Konstanz