Willkommen in der Bretagne! Im südlichen Finistère, im Nordwesten Frankreichs ermittelt Kommisar Dupin seinen mittlerweile 5. Fall. Wir haben einen davon unter die Lupe genommen. Und dabei die besten Austern der Welt verköstigt…
Rau und wild, sturmfest und erdverwachsen, das sind nicht nur die Niedersachsen. Den Kelten wird es nachgesagt, ebenso den Bretonen. Der Wind weht kontinuierlich, drei Beaufort werden es schon sein. Die Bäume wiegen sich im Wind. Stille. Landleben. Idylle. Ein Mord? Im äußersten Nordwesten Frankreichs, so ganz anders als andere Landstriche wie etwa die Provence.
Durch kleine Waldstücke geht es eine Straße hinunter an den Fluss, meine Beifahrerin wäre bereits längst umgedreht. Eine Adresse gibt es nicht, nur GPS-Koordinaten. Sie ist sich sicher, wir haben uns verfahren. Und das stimmt! Doch nur noch ein kurzes Stück weiter, noch eine Stichstraße und wir erreichen das Ende der Straße, einen langen Parkplatz.
Am Ende der Welt, kurz: Finistère
Ganz hier in der Nähe, da muss es passiert sein! Denken sich auch einige Touristen, welche – das blaue Buch in der Hand – auf die imaginäre Jagd machen, nach den tollen Austern, den Belons. Wir sind auf den Spuren des Krimi-Autors Jean-Luc Bannalec (Pseudonym).
Wie gehen einige Schritte zu Fuß und wir kommen zu einem kleinen Fischerdorf stehen, das ist genau so dasteht wie in dem Roman geschrieben, konstruierte Realität:
Mehrere weiße Häuser, ganz im Stil der Bretagne, ein Herrenhaus und zwei Austernbetriebe, ein Restaurant.
Wir entscheiden uns für eine Verköstigung mit einem ganzen Dutzend Austern, wir nehmen gleich zwei, Zitrone und Weißwein und Brot.
Und einige haben noch etwas auf dem Tisch, das blaue Buch, den Roman von Kommissar Dupin. Einem Kultur-Krimi der sich gut an einem Tag liest, im Strandkorb – der Blick von hier ist zu schön dazu. Commisario Brunetti war gestern, „Le Commissaire“ ist heute.
„Mhh. Dieser Geschmack!“ Austern sind besonders schmackhaft, nussig im Abgang. Zuvor haben wir Austern nur in Cancale gegessen, auch dieser Ort kommt vor im Buch. Der Autor des Kriminalromans kennt sich aus mit Gastronomie.
Und mit schönen Ausblicken, so gehen wir noch ein paar Schritte auf dem Küstenweg bis zur Mündung zum Atlantik hin. Hier ist immer etwas los, bei Flut geht der Strom ins Landesinnere, bei Ebbe fließt der Fluss wie man es gewohnt ist. Und es passiert noch mehr, doch lesen Sie am besten selbst oder kommen gleich hierher…
Keine Lust auf das Landleben in der Bretagne, die Strecke dorthin – immerhin über 1.200 Kilometer von Deutschland entfernt viel zu lang? Dann probier’s mit einem Citytrip nach Paris – die Hauptstadt des Designs, Styles und Flairs liegt ohnehin auf dem Weg!
Artikelbilder: Jan Thomas Otte